Der Holzfußabdruck gibt an wieviel Holz (in Festmetern) jährlich für die Endnachfrage in einem Land eingeschlagen wird, unabhängig davon ob hierfür auf heimische Wälder oder auf Wälder im Ausland zurückgegriffen wird. Es werden ausschließlich Materialflüsse mit Primärholz untersucht, um die Belastung der globalen Wald-Ökosysteme zu kontrollieren; nationale Konsum-Fußabdrücke reflektieren daher keine Materialflüsse mit Sekundär-Rohstoffen.
Der Holzfußabdruck ermöglicht eine Einschätzung zum Ausmaß der Holz-Nutzung. Dies ist verknüpft mit dem Ausmaß der Belastungen, die von der forstwirtschaftlichen Nutzung auf die Wald-Ökosysteme ausgehen. In diesem Sinne kann der Fußabdruck die Basis für die Untersuchung von Fragen sein wie derjenigen nach dem Vergleich von aktueller Primärholznutzung (dem Fußabdruck) und der Menge an Primärholz, die bei einer nachhaltigen Wald-Nutzung zur Verfügung steht. Somit hilft der Fußabdruck bei der Austarierung von Potentialen und Grenzen einer Bioökonomie auf der Grundlage von Primär-Rohstoffen. Die gesamtwirtschaftliche Perspektive der Fußabdrücke kann dabei helfen ‚Silo-Mentalitäten‘ und kollidierende Anreize zu überwinden, wenn ansonsten das Vorantreiben holzbasierter Prozesse in einer Vielzahl von Sektoren ohne eine Berücksichtigung der Gesamt-Belastungen des Systems droht. Dies ist nicht zuletzt wichtig, da Waldschädigung, Waldzerstückelung und Waldverluste eng verknüpft sind mit Biodiversitätsverlusten und der Klimakrise und Herausforderungen sowohl für die Art und Weise als auch für den Umfang der Holznutzung darstellen.
Die Berechnung des Holzfußabdrucks erfolgt im Hinblick auf methodische Grundlagen, verwendeter Datenbasis und angewendetem Berechnungsalgorithmus in Analogie zum (Agrar-) Materialfußabdruck. Die Umrechnung von forstwirtschaftlicher Produktion in € in Rundholzäquivalente in m3 nutzt neben der EXIOBASE-Datenbank auch Forst-Daten von FAOSTAT und unterscheidet nach Nadel- und Laubholz.