Fußabdrücke der deutschen Bioökonomie

Was ist der Wasserfußabdruck?

Der Wasserfußabdruck für den Konsum von biomassebasierten Gütern in Deutschland umfasst die im In- und Ausland für Bewässerung in der Landwirtschaft aufgewendeten Wasserentnahmen aus Oberflächengewässern und Grundwasser (Volumen). Die Wassernutzung im Zuge der weiteren Verarbeitung der Agrarrohstoffe ist nicht berücksichtigt.

Welche Bedeutung hat der Wasserfußabdruck für das Monitoring?

Global entfällt der mit Abstand größte Teil der Wassernutzung auf die Bewässerung von Feldfrüchten. Da insbesondere dort bewässert wird, wo die Wasserverfügbarkeit relativ gering ist, verursacht die Landwirtschaft regional häufig hohen Wasserstress. Um potentiell negative Auswirkungen auf die Umwelt aufzuzeigen, muss ein Monitoring die durch den Konsum in Deutschland verursachten Entnahmen von Bewässerungswasser, vor allem in Gebieten mit hohem Wasserstress, erfassen.

Wie wird der Wasserfußabdruck berechnet?

Die Berechnung des Fußabdrucks der Bewässerungswasserentnahmen basiert auf den Ergebnissen eines integrierten Modellierungsansatzes:

  1. Ein Materialflussmodell (basierend auf der multiregionalen Input-/Output-Datenbank EXIOBASE) ermittelt für 49 Regionen weltweit (44 einzelne Länder und 5 zusammengefasste „Rest"-Regionen) den Anteil der Produktion verschiedener Feldfruchtklassen, der direkt oder indirekt für den Konsum in Deutschland angebaut wird. Es wird angenommen, dass dieser Anteil ebenso für die aufgewendeten Wasserentnahmen bei der Bewässerung gilt.
  2. Ein räumlich explizites Landnutzungsmodell (LandSHIFT) modelliert die globale Verteilung des Bewässerungsfeldbaus für dieselben Feldfruchtklassen und berechnet die dafür notwendigen Volumina der Bewässerungswasserentnahmen. Dabei werden sich verändernde klimatische Bedingungen berücksichtigt. Die Wasserentnahmen werden getrennt für drei verschiedene Wasserstressniveaus (gering, mittel, hoch) am Ort der Entnahme ermittelt.
  3. Für alle Regionen, Feldfrucht- und Wasserstressklassen wird die entsprechende Wasserentnahme mit dem im ersten Schritt berechneten Anteil multipliziert, um die Einzelbeiträge zum Wasserfußabdrucks zu berechnen. Die Einzelbeiträge werden entsprechend der Fragestellung summiert (z.B. gesamter Fußabdruck oder Fußabdruck in Regionen mit hohem Wasserstress).