Fußabdrücke der deutschen Bioökonomie

Was ist der Klimafußabdruck?

Der Klimafußabdruck umfasst alle relevanten weltweit emittierten Treibhausgase, die mit der Produktion der biogenen Güter verbunden sind, die in Deutschland verbraucht bzw. von hier exportiert werden.. Dabei werden neben Kohlendioxid (CO2)- vor allem Methan- (u.a. aus der Tierhaltung) und Lachgasemissionen (z.B. aus dem Reisanbau) berücksichtigt. Die unterschiedlichen Treibhausgase werden dabei in CO2-Äquivalente umgerechnet. Landnutzungsbedingte Klimawirkungen etwa aus Abholzung oderAufforstung von Wäldern sind dagegen bisher nicht im Klimafußabdruck berücksichtigt.

Welche Bedeutung hat der Klimafußabdruck für das Monitoring?

Der Treibhauseffekt ist ein globales Phänomen, sodass für ein umfassendes Monitoring eine globale Analyse nötig ist. Der Klimafußabdruck umfasst daher auch die Treibhausgasemissionen, die durch die deutsche Bioökonomie im Ausland entstehen. Der Klimafußabdruck ist eng verbunden mit dem Materialfußabdruck sowie dem landwirtschaftlichen Flächenfußabdruck (siehe Materialfußabdruck und Landfußabdruck).

Wie wird der Klimafußabdruck berechnet?

Die Berechnung des Klimafußabdrucks basiert im Wesentlichen auf der Anwendung einer globalen multiregionalen Input-/Output-Datenbank (EXIOBASE):

  1. In einem ersten Schritt wird hierzu auf Grundlage eines Input-Ansatzes ermittelt, wieviel (differenziert nach 200 Produktgruppen, davon 15 Agrarprodukte) und wo (differenziert nach 49 Ländern/Regionen weltweit) für Endnachfrage in Deutschland produziert wird. Hierbei werden nicht nur Waren und Dienstleistungen berücksichtigt, die direkt in die nachgefragten Produkte eingeflossen sind, sondern alle Fertigungsstufen der globalen Lieferketten.
  1. In einem zweiten Schritt werden diese Angaben zur monetären Produktion umgerechnet in physische Einheiten der dabei enstehenden THG-Emissionen. Die hierbei zur Anwendung kommenden Umrechnungsfaktoren (kg THG-Emissionen je € Produktionswert) werden ebenfalls in der EXIOBASE-Datenbank berichtet.